Synopsis

Zufällige Begegnungen in Mumbai, Shanghai und Sao Paulo: The Visitor ist ein filmisches Experiment. Keine der Szenen im Film wurde geplant oder geschrieben. Eine junge Frau, die Regisseurin selbst, wandert stumm durch die drei Metropolen, beobachtet und lässt sich vom Zufall treiben. Ohne mit den Menschen die ihr begegnen zu sprechen, kommt sie drei Menschen überraschend nah: einem brasilianischer Taxifahrer, der seit 15 Jahren in seinem Taxi wohnt, einer erfolgreichen Marketingmanagerin in Shanghai und einem chinesischen Wanderarbeiter. Mit ihnen teilt die Regisseurin Zeit, Essen und Schlafplatz.  Durch die Anwesenheit der Besucherin im fremden Leben verschwimmen langsam die Grenzen zwischen „Ich“ und „dem Anderen“, zwischen Beobachterin und Beobachtetem.

Die Besucherin/Regisseurin bricht die Regel der Bezugslosigkeit im öffentlichen Raum, nimmt Bezug auf zu einzelnen Menschen, ohne die üblichen Höflichkeitsformen und Erklärungen, überhaupt ohne Sprache, dafür in Anwesenheit der Kamera. The Visitor lässt uns buchstäblich über die Schulter der Regisseurin auf verschiedene urbane Mikrokosmen blicken. Für die Kamera, die nicht zu stören scheint, sondern gewisse Dinge überhaupt erst sichtbar macht, gewann die Kamerafrau Paola Calvo den new berlin film award.